Gehalt und Verdienst in der Ausbildung zur/zum Erzieher:in und später im beruflichen Alltag

 

Gehalt während der Ausbildung zur/zum Erzieher:in in Berlin

Die Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher ist eine anspruchsvolle und verantwortungsvolle Qualifikation – doch wie sieht es mit der Vergütung während der Ausbildung aus, insbesondere in Teilzeit?

Unterschied zwischen Vollzeit- und Teilzeit-Ausbildung

Zunächst ist wichtig zu unterscheiden, welche Ausbildungsform gewählt wird:

  • Vollschulische Ausbildung (Vollzeit): In drei Jahren findet der Unterricht in Vollzeit an einer Fachschule statt und mit drei verschiedenen Praktika, ohne Vergütung. In dieser Zeit kann BAföG beantragt werden.
  • Praxisintegrierte Ausbildung (Teilzeit): Diese verbindet Schule und Praxis von Anfang an. An zwei Tagen sind der nicht vergütete Schulalltag und an den anderen Tagen wird im selbst gewählten Bereich in Teilzeit (zwischen 20 – 28 Stunden pro Woche) gearbeitet.

Die Verdienste in der Teilzeitausbildung sind sehr verschieden und werden nur vom Arbeitgeber bearbeitet. Die Fachschule hat dabei kein Mitspracherecht.

Die Vergütung richtet sich meist nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD – SuE) oder entsprechenden kirchlichen bzw. freien Träger-Tarifen. In Teilzeit wird das Gehalt anteilig zur Arbeitszeit gezahlt. Auch der Urlaub wird anteilig berechnet – Zuschläge und diverse Zusatzleistungen (z. B. Jobticket oder vermögenswirksame Leistungen) sind ebenfalls möglich.

Ein Wechsel zwischen den beiden schulischen Ausbildungsmodellen ist möglich und auch der Wechsel der Arbeitsstellen ist nicht selten.

Wir beraten die Studierenden sehr gern bei allen Fragen.

Gehalt in Berlin: Was verdient ein/e Erzieher:in nach der Ausbildung?

Wer sich für die Ausbildung zur/m Erzieher:in entscheidet, stellt sich früher oder später die Frage: Wie sieht das Gehalt nach der Ausbildung aus? Gerade in Berlin, wo viele verschiedene Träger und Einsatzorte existieren, lohnt sich ein genauer Blick auf die Verdienstmöglichkeiten. Denn das Ausbildungsgehalt und die spätere Vergütung variieren je nach Arbeitsfeld, Erfahrung und Tarifbindung immens.

Einstieg ins Berufsleben: Was verdienen Erzieher:innen nach der Ausbildung?

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung steigen Erzieher*innen in Berlin in der Regel nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD SuE) oder nach TV-L Berlin ein. Das Einstiegsgehalt liegt laut aktueller Entgelttabelle (2025) in der Entgeltgruppe S 8a, Stufe 1, bei etwa 3.400 EUR brutto pro Monat. Dieses Gehalt gilt vordergründig für Berufseinsteiger:innen in kommunalen Kitas, Horten oder Krippen. Nach vier Jahren Berufserfahrung steigen Erzieher:innen in die Stufe 3 (Entgeltgruppe S 8a) auf. Hier steigt das Gehalt auf rund 3.800 EUR – mit weiteren Jahren können sie schließlich in Stufe 6 bis zu 4.540 EUR brutto monatlich erreichen. Wer sich für die Ausbildung zur/zum Erzieher:in entscheidet, kann also mit einem soliden Gehalt rechnen, das mit der Erfahrung stetig wächst.

Kita: Gehalt und Entwicklungsmöglichkeiten

In Berliner Kindertagesstätten arbeiten die meisten Erzieher:innen nach dem TVöD SuE. Hier startet das Gehalt – wie oben beschrieben – bei etwa 3.400 EUR brutto. Mit zunehmender Berufserfahrung und Weiterbildungen, etwa zum Facherzieher für Integration, lässt sich das Einkommen weiter steigern. Facherzieher:innen erhalten in Berlin beispielsweise bereits zu Beginn rund 3.480 EUR, in der höchsten Stufe sogar mehr als 5.040 EUR brutto monatlich. Wer Verantwortung übernimmt und eine Kita leitet, kann mit einem Bruttogehalt von rund 4.050 EUR (Stufe 3) rechnen. Mit noch mehr Erfahrung und in größeren Einrichtungen sind sogar bis zu 5.100 EUR brutto monatlich möglich.

Jugendhilfe: Mehr Verantwortung, mehr Gehalt

In der Jugendhilfe, etwa in Jugendämtern, Wohngruppen oder betreuten Wohnformen, fällt die Vergütung mehrheitlich höher aus als in der klassischen Kita. Das liegt an der anspruchsvolleren Klientel und den erweiterten Aufgaben sowie an den verschiedenen Zuschlägen. Erzieher:innen mit besonderen Tätigkeiten werden oft in höhere Entgeltgruppen (etwa S 8b oder S 9) eingruppiert. Das Einstiegsgehalt liegt dann bei etwa 3.480 EUR brutto, mit viel Erfahrung sind rund 5.050 EUR brutto monatlich drin. In besonderen Fällen, etwa als Koordinator:in oder in Leitungsfunktionen, kann das Gehalt noch weiter steigen.

Schule: pädagogische Arbeit mit älteren Kindern

Auch an Schulen sind Erzieher:innen gefragt – vorwiegend im Ganztagsbereich, in der Schulsozialarbeit oder in sonderpädagogischen Einrichtungen. Die Vergütung orientiert sich meist ebenfalls am TVöD SuE. Das Gehalt bewegt sich – je nach Aufgabenbereich und Träger – zwischen 3.480 und 5.050 EUR brutto monatlich. In heilpädagogischen oder sonderpädagogischen Einrichtungen ist eine höhere Eingruppierung möglich, was ein Gehalt von 3.550 bis 5.120 EUR oder sogar mehr bedeutet. Freie Träger, etwa kirchliche Organisationen, zahlen oft ähnlich wie der öffentliche Dienst, können aber leicht abweichen. Hier liegt das Gehalt für Berlin durchschnittlich bei 3.800 EUR brutto im Monat, abhängig vom Erfahrungsschatz der jeweiligen Erzieherin und des jeweiligen Erziehers.

Was beeinflusst das Gehalt noch?

Das Gehalt eines/r Erzieher:in hängt nicht nur vom Einsatzort ab. Auch die Berufserfahrung, Zusatzqualifikationen (etwa Sprachförderung, Integration), die Größe der Einrichtung und die Trägerschaft spielen eine Rolle. Öffentliche Träger zahlen nach Tarif, während private oder kirchliche Träger eigene Regelungen haben können – oft orientieren sie sich aber am TVöD. In Berlin profitieren Erzieher:innen zudem von regelmäßigen Tariferhöhungen und Zulagen, etwa für Schichtdienste oder besondere Aufgaben.

Wie entwickelt sich das Gehalt mit der Zeit?

Mit wachsender Erfahrung klettert das Gehalt automatisch in höhere Stufen. Nach etwa vier Jahren liegt das Einkommen bereits bei über 4.000 EUR, nach elf bis dreizehn Jahren kann es – ohne Leitungsfunktion – fast 5.000 EUR erreichen. Wer sich weiterbildet, etwa zur Kita-Leitung oder zur/m Facherzieher:in, kann sein Gehalt noch einmal deutlich steigern. Und auch ein Wechsel in die Jugendhilfe oder in heilpädagogische Einrichtungen eröffnet neue Gehaltsperspektiven.

Fazit: Vielfältige Möglichkeiten und solide Bezahlung

Das Gehalt nach der Ausbildung zur/zum Erzieher:in in Berlin bietet eine solide Grundlage und wächst mit der Erfahrung. In der Kita beginnen frisch ausgelernte Erzieher:innen mit rund 3.400 EUR, in der Jugendhilfe oder mit Zusatzqualifikationen sind deutlich höhere Einkommen möglich. Leitungspositionen und spezialisierte Aufgaben bringen noch mehr Gehalt. Die Vergütung für Erzieher:innen nach der Ausbildung spiegelt die gesellschaftliche Bedeutung und die anspruchsvolle Arbeit wider und eröffnet engagierten pädagogischen Fachkräften echte Entwicklungschancen.