Kinder- und Jugend-Freizeiteinrichtungen

Kinder- und Jugend-Freizeiteinrichtungen verbinden die sozialräumliche Kinder- und Jugendarbeit mit den Hilfen zur Erziehung. Sie leisten primär- und sekundärpräventive Arbeit.

Das Angebot umfasst in der Regel:

  • Offene Kinder- und Jugendarbeit nach § 11 SGB VIII,
  • Jugendsozialarbeit nach § 13 SGB VIII,
  • Familienbildung nach § 16 SGB VIII.

Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen sind Häuser der offenen Tür und bieten Kindern und Jugendlichen niederschwellige Angebote. Dazu zählen attraktive Programme (z. B. Discos, Ferienprogramme, Kinder- und Jugendfreizeiten, Gruppenangebote) sowie offene Angebote (Treffmöglichkeiten im Café mit Kicker, Tischtennis, Billard oder Spieleverleih).

Darüber hinaus benötigen die Kinder, Jugendlichen und deren Eltern Beratung und Einzelfallhilfe in schwierigen Lebenslagen und bei jugendtypischen Problemen (z. B. Übergang Schule-Beruf, Eltern, Drogen, Liebe und Sex, Rechtsfragen)

Je nach Schwerpunkt der Einrichtung werden Seminare und Workshops zu kinder- und jugendrelevanten Themen (z. B. Gruppenleiterschulung, Bewerbungstraining, Selbstverteidigungskurs, Internet-Seminar) angeboten.

Die Partizipation, also die Teilhabe, Mitgestaltungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten bei Programmen und Projekten, in Teams und Arbeitsgruppen (z. B. Caféteam, Discoteam, Konzert-Arbeitsgruppe) sowie eventuell in Gremien bilden einen weiteren Schwerpunkt in der Arbeit als Erzieher*in im Kinder- und Jugendbetreuungshaus.

Weitere Arbeitsinhalte sind die Öffnung der Einrichtung und die Vernetzung im Sozialraum durch die Kooperation mit Schulen, Verbänden, Institutionen und Initiativen vor Ort sowie die Einführung und Schulung der Jugendlichen in den Umgang mit den neuen Medien (Filmprojekte, Internet, Homepage).

Arbeitsalltag im Kinder- und Jugendfreizeitzentrum
Noch ist es ruhig und leer, als Du die letzten Vorbereitungen triffst. Getränke werden bereitgestellt, Stühle zurechtgerückt und noch schnell eine Teambesprechung durchgeführt, bevor die ersten Kinder und Jugendlichen eintrudeln. Am Vormittag hast Du bereits einige Telefonate mit Eltern, Schulen und dem Jugendamt getätigt. Im Laufe des Nachmittags füllt sich der Raum mit Leben. Während Deine Kolleg*innen mit den Jugendlichen schon eine Runde Billard spielen, betreust Du in einem separaten Raum die Grundschüler*innen bei ihren Hausaufgaben.
Danach treffen sich alle im großen Raum. Du hast heute einen Workshop zum Thema „Selbstverteidigung“ vorbereitet. Ein Kampfsportler zeigt den Jugendlichen ein paar wichtige Tipps und Tricks. Würde es diese Angebote nicht geben, würden einige der Besucher*innen auf der Straße herumlungern und ihre Zeit mit klauen, kiffen und körperlichen Übergriffen verbringen. Die soziale Not im Kiez ist hoch und die Einrichtung ist für viele wie ihr zweites Zuhause und die Erzieher*innen als Elternersatz geworden.
Mit der 12-jähigen Jennifer ziehst Du Dich in den Beratungsraum zurück, damit sie sich ihre Sorgen von der Seele reden kann. An ihren Armen sind Dir Narben und neue blutende Wunden aufgefallen. Sie ist dankbar, dass sie sich endlich jemanden anvertraut und durch Dich die notwendige Hilfe bekommt.
Um 18 Uhr schließt die Einrichtung. Du räumst die letzten Sachen an ihren Ort zurück, verabschiedest die Kinder und Jugendlichen und nimmst Dir anschließend noch Zeit für die erforderlichen Dokumentationen.